Allgemeine Hinweise

  • Neuere deutsche Literaturwissenschaft: ‚Neuer‘ = Literatur des Neuhochdeutschen, also nachmittelalterlich, ab ca. 16. Jh.; ‚deutsch‘ = deutschsprachig, unabhängig von (heutigen oder historischen) Ländergrenzen; ‚Literatur‘ = bezeichnet nicht unbedingt alles Geschriebene in der Sprache, sondern Textsorten, die eine spezielle, häufig ‚ästhetisch ansprechende‘ Sprachverwendung zeigen, wobei die Grenzen dessen, was als ‚Literatur‘ angesehen wird oder Gegenstand der Wissenschaft von ihr wird, sich permanent verschieben; ‚Wissenschaft‘ = methoden- und erkenntnisgeleitete Tätigkeit, sich mit dem Gegenstand auseinanderzusetzen, also in diesem Fall der deutschsprachigen Literatur der Neuzeit.
  • Künstlichkeit der Grenzen: Die Einteilung der Literatur nach Nationalsprachen ist zu einem gewissen Grad künstlich. Schriftsteller:innen haben immer auch andere Literaturen außer der nationalen gelesen und sich von dieser inspirieren lassen. Dennoch gibt es gewisse nationalsprachliche Traditionen, die weiterverfolgt werden (etwa der Bildungsroman in der deutschsprachigen Literatur).
  • Abtrennung zu anderen Künsten: Literatur ist nicht bildende Kunst, nicht Musik und nicht Architektur, aber sie steht im Austauschverhältnis mit Entwicklungen ihrer Zeit und gewisse Merkmale dieser Bereiche lassen sich bei ihr auch wiederfinden. Man muss allerdings immer das Spezifikum der Literatur einsehen, nämlich die Arbeit mit Sprache (was die bildende Kunst und Musik teilweise aufgreifen).
  • Autonomie und Heteronomie: Es gibt ein Leitproblem, das die Literatur begleitet, seitdem fiktionale Texte geschrieben werden, nämlich das von Autonomie und Heteronomie. Das bedeutet, dass gefragt wurde, ob die Literatur nur sich selbst dient und um ihrer selbst willen verfasst wurde und damit eigenen (autos) Regeln (nomos) folgt, oder ob sie anderen (heteros) Regeln unterliegt. Dient die Literatur einem Gesellschaftsbereich, der außerhalb ihrer selbst liegt oder nicht? Man hat es allerdings selten mit glasklaren Unterschieden zu tun, oft gibt es mehr oder weniger starke Abstufungen und Mischungen. Es hilft deshalb beim Nachdenken über Texte und ihre Verfahren über Alternativen nachzudenken (etwa: „Wie würde das Gegenteil aussehen?“). Manche Texte versuchen auch, einen dritten Weg zu finden, der genau in der Mitte liegt oder auch, sich komplett jenseits bekannter Zuschreibungen zu verorten (was dann aber nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen ist).
  • Absicht oder Sprache: Eine Leitfrage, die sich durch die ganze Literaturgeschichte zieht, ist die, ob etwas beabsichtigt war oder ein Effekt der Sprache ist. Die Frage geht von der Annahme aus, dass die Sprache als ein Medium nie komplett zu kontrollieren sei. Dadurch sind beispielsweise auch Widersprüche möglich. Es kann also durchaus sein, dass der Text als Praxis dem, was er selbst behauptet oder was Autor:innen ihm unterstellen, widerspricht. Dazu muss man dann ‚Verfahren‘ des Textes finden. Mit Sprache wird gearbeitet, sie ist nicht nur Ausdruck von Ideen.
  • Problemlösungen: Texte sind gemacht und wie jede Arbeit schrittweise aufgebaut. Kapitel/Handlungen/Szenen/Sätze/Worte reagieren auf Probleme und sind deshalb auch Problemlösungsstrategien. Die Probleme können dramaturgisch sein, rhythmisch, poetologisch, darstellerisch, phonetisch, finanziell, zensorisch, moralisch etc. Wenn beispielsweise am Ende von Maria Stuart (5,10) Leicester zusammenbricht, löst dies ein darstellerisch-dramaturgisches Problem: Zum einen muss die Ermordung von Maria Stuart gezeigt werden, um das Publikum zu erschaudern, andererseits darf sie nicht direkt gezeigt werden, um das Konzept der ‚schönen Seele‘ nicht auf der Bühne hinzurichten. Deshalb findet ihre Ermordung im Hintergrund statt, wird aber dennoch auf der Bühne indirekt am Beispiel einer andere Figur dargestellt. Ein anderes Beispiel: Das Gedicht Bei Betrachtung von Schillers Schädel, das am Ende von Goethes Wilhelm Meisters Wanderjahre steht, hat eventuell gar keinen inhaltlichen Bezug zum Text, sondern löst ein Publikationsproblem: Früher wurde in Bögen gedruckt und es war einfach noch Platz frei. Goethe wollte das Gedicht irgendwo unterbringen und hängte es deshalb an. Literaturwissenschaftliche Diskussionen drehen sich also auch immer um eingesetzte Codes.
  • Erzählen (Show and Tell): Die Frage des Verhältnisses von Showing und Telling ist in literarischen Texten zentral und damit die Art und Weise, wie etwas erzählt wird. Wird im Rahmen einer Geschichte immer alles gezeigt und man muss auf Basis von Handlungen, Figuren, Settings Schlussfolgerungen ziehen oder wird von etwas erzählt und damit schon eine Einordnung mitgeliefert? Das Verhältnis dieser Bereiche kann zentral sein bei der Bewertung von Texten und Eigenheiten derselben vorführen, etwa wenn sehr ausführlich Landschaften beschrieben werden oder gar Listenaufzählungen vorkommen. Damit berührt man auch Fragen der Zeitgestaltung und befindet sich in der Narratologie. Manchmal können aber auch Handlungen oder Szenarien selbst für etwas einstehen und damit quasi-bildlichen Charakter haben. Dann stellt sich die Frage: Wird etwas erzählt um des Erzählens willen und alles, was man über den Text sagen kann, findet sich an dessen Oberfläche oder ist damit eine Botschaft verbunden, die sich erst aus der Handlung erschließen lässt?
  • Sprache und Schrift (Medienproblem): Der Gegenstand von Literaturwissenschaft ist Literatur und das bedeutet nicht nur Sprache, sondern auch Schrift. Es gibt seit der Antike breite Auseinandersetzungen über das prekäre Verhältnis der beiden. Gerade der ganze Bereich der rhetorischen Figuren und literarischer Bildlichkeit ist eng damit verbunden. Damit rückt die Medienproblematik in den Vordergrund. Sind Buchstaben, Schriftarten, Schreibinstrumente, Material nur Gefäße, durch die hindurch sich Sprache ausdrückt oder haben sie selbst einen Einfluss auf die Botschaft (etwa durch die Papiergröße)?
  • Metasprache und Objektsprache und Universalienstreit: Ein grundsätzliches wissenschaftliches Problem ist mindestens seit dem Mittelalter bekannt, nämlich der Universalienstreit zwischen Nominalismus und Realismus: Sind die Dinge ‚wirklich‘ da oder sind sie ‚nur‘ Konstruktionen? Im 20. Jahrhundert gab es eine Tendenz hin zum Konstruktivismus, die derzeit abgemildert wird. Man muss dann auch auf einen weiteren Unterschied achten: Gehören die Konzepte, die ich anwende, zur Objektsprache, also kommen von meinem beobachteten Gegenstand oder stammen sie von mir, gehören also der Sprache darüber (meta) an. Man sollte immer darauf achten, beide zu trennen, also nicht einfach Text/Autor:in nachzuplappern, aber auch nicht leichthin Konzepte zu unterstellen, die von einem selbst stammen.
  • Überinterpretation: Es stellt sich damit regelmäßig die Frage, ob Interpretationen too much sind oder ob sie noch passen. Hier geht es um eine Distanz zwischen Meta- und Objektsprache. Man kann sagen, dass sich dieses Problem mindestens seit der Bibelkommentierung, wenn nicht sogar Homerkommentierung, zeigt. Hier liegt die Antwort immer in der Funktionalität des Textes. Wissenschaftliches Schreiben ist anders als künstlerisches oder essayistisches oder politisches Schreiben und muss gelernt werden. Gewisse Folgerungen sind noch billig, andere aber nur billig. Eine Möglichkeit ist die Probe: Komme ich von meinen Argumentationsschritten konklusiv zu meinem Ausgangstext zurück oder kann es auch ein anderer sein?
  • Zu Ende lesen: Man muss nicht jedes Buch zu Ende lesen. Diese Vorstellung entspringt einem bürgerlichen Kulturarbeitsethos, das mit dem Pragmatismus beruflichen Lesens wenig zu tun hat. Es gibt zahlreiche Arten zu lesen: selektiv, scannend, springend, weit (distant), sehr genau (close), gründlich, verstehend etc. Im Studium lernt man diese verschiedenen Arten zu lesen kennen. Wenn man nun über ein Buch reden und es analysieren möchte, muss man es zu Ende gelesen haben. Eigentlich sollte man es dann zwei Mal gelesen haben, einmal zum Kennenlernen und dann noch einmal mit Hinblick auf eine Fragestellung, die man etwa in der Seminardiskussion entwickelt. Wenn man den Text dann bearbeitet, liest man ihn ein drittes Mal.
  • Gucken, was im Text steht: Dies ist eigentlich sehr verständlich, aber es kommt eben vor, dass man Thesen entwickelt und den Text dann diesen unterordnen will. Es ist nicht unbedingt ein Problem, Passagen auszusparen, damit entwickelt man vor allem starke Interpretationen und man kann auch Widersprüche im Text aufzeigen, man sollte nur eben nicht falsche Fakten (und damit falsche Zitate) verwenden, um die eigene These zu stützen, auch wenn es dann schade um die eigene Idee ist. Oft gibt es immer noch Möglichkeiten, diese zu inkorporieren. Manöver wie etwa zu sagen, dass etwas zwar nicht gesagt, aber gemeint ist, wirken meistens eher verzweifelt als kreativ.
  • Literatur- und Kulturwissenschaft, Diskurs und Unbewusstes: Der Frage der Interpretation in der Literaturwissenschaft führt sowohl zur Frage, was eigentlich Gegenstand der Literaturwissenschaft ist als auch, in welchem Verhältnis die Literatur zu ihrer Umwelt steht. Für das zweite gibt es zahlreiche Modelle, die von Austausch zu Beeinflussung zu Strukturparallelität zu Ignoranz etc. gehen. Ein wirkmächtiges Modell ist die Idee des ‚Diskurses‘ als eines historisch Unbewussten, zu dem sich Texte immer ins Verhältnis setzen und der durch diese spricht, ob sie wollen oder nicht (analog zum psychoanalytischen Unbewussten). Damit zusammen hängt auch die Redefinition der Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft. Die dahinterstehende Idee ist, dass der Gegenstand von Literatur nicht Sprache oder Schrift ist, sondern das Verhältnis von Gemeintem (Signifikat, Bezeichnetes) und Gesagtem/Geschriebenem (Signifikant, Bezeichnendes), was sich zusammen als Zeichen ausdrückt. Da die Kultur in Zeichen ‚spricht‘, kam es zu der erwähnten Ausweitung, die ganz neue Forschungsbereiche hervorgebracht hat und heute aber teilweise wieder zurückgenommen wird.
  • Symbolische Ordnung: Das erklärt auch den Begriff der „symbolischen Ordnung“, auf den man häufiger im Zusammenhang mit Literatur trifft. Dieser Begriff stammt aus der Psychoanalyse Jacques Lacans. Im Grunde geht es darum, dass Kleinkinder durch den Kontakt mit der Sprache in eine Welt der Zeichen und damit auch der Regeln und Gesetze eingeführt werden. Der entscheidende Punkt für die Kulturwissenschaft ist nun, dass es kein Außerhalb dieser symbolischen Ordnung gibt, man ist immer darin gefangen, selbst dort, wo man denkt, dass man es mit ‚Natur‘ zu tun hat, etwa beim Körper. (Diese Verblendung hat auch eine gewisse Schutzfunktion bei Lacan btw.) Während aber alle Bereiche der Gesellschaft sich gleichsam naturalisieren müssen, weil sie ja zum Aufrechterhalten der Gesellschaft notwendig sind oder zumindest vorzugeben behaupten, kann die Kunst genau diese symbolische Ordnung selbst zum Gegenstand machen und damit hinterfragen und problematisieren. Darum gibt es in ihr, so würde einige Autoren (etwa Joseph Vogl) sagen, einen besonderen, schon fast privilegierten Zugriff auf die (symbolische) Welt und ein eigenes Wissen, das allerdings sehr komplex ist, weil es keine einfachen Antworten zulässt.
  • Methoden und Verfahren: Diese kulturwissenschaftliche Betrachtung ist nicht ohne Vorläufer, einer der ersten war Giambattista Vicos Scienza Nuova, der die antiken Mythen als Ausdruck von zivilisatorischen Prozessen auslegte. Michel Foucault etwa sagte berühmterweise, seine wichtigsten Einflussgeber seien Karl Marx, Friedrich Nietzsche und Sigmund Freud gewesen: Marx untersuchte die Geschichte nicht von ihren Ideen, sondern ihrem Material her (für Foucault sind das die Aussagen und Dokumente) (historischer Materialismus); Nietzsche hinterfragte Aussagen auf ihren differenzierenden, Macht ausübenden Gehalt hin, dass diese also nur Absichten der Unterscheidung und Unterwerfung verschleiern (Genealogie); Freud nahm ein Unbewusstes an, das immer und überall unabhängig von den Absichten der Akteure wirke, außerdem unternahm er sehr forcierte Interpretationen, wo er aus kleinen Details große Zusammenhänge herauslas und diese dann auch auf gesamtkulturelle Zusammenhänge übertrug (Psychoanalyse).
  • Einer oder mehrere: Wie weit sich die Frage des Unbewussten ausweiten lässt, ist etwa Gegenstand der Intertextualitätsforschung. Literatur steht immer in Traditionen und manchmal besteht die Fähigkeit von Schriftsteller:innen darin, besonders gut mit der Tradition umzugehen und es so aussehen zu lassen, als ob man originelle Ideen vor sich habe. Und oft ist Autor:innen gar nicht klar, welche Einflüsse sie verarbeiten, weil sie das vergessen haben oder diese so selbstverständlich und damit latent geworden sind. Die Frage ist also, ob der Text Produkt von einer Person oder einem Kollektiv ist („Kollektivwesen“, Goethe). Das kann aber noch weiter gehen, denn tatsächlich gab es immer reale kollektive Autorschaft, entweder durch Freunde, Schüler, Verlage, Verbände etc. Während die erste Fragestellung versucht zu betrachten, wie ein Text als Gemisch von Aussagen innovativ (oder kitschig) ist, versucht die zweite zu zeigen, welche Netzwerke Texte überhaupt ermöglicht haben und betrifft die Literatursoziologie.
  • Hintergründe: Es gibt allerdings gewisse historische Konstellationen, ohne die Literatur nicht gedacht werden kann und zu denen sie sich immer verhält. Das wäre die rhetorische Tradition seit der Antike, die im 18. Jahrhundert eine Neubewertung erfuhr; der Buchdruck im 15. Jahrhundert, der dem Geschriebenen eine andere Schnelligkeit und Bedeutung zuwies; die Konzeption des Subjekts, womit Schreiben und damit auch Interpretation ganz neu gesehen wurden; die Aufhebung verbindlicher Ordnungsmodelle um 1900, die damit auch eine große Formenfreiheit ermöglichte (in diesem Zusammenhang ist der ‚linguistic turn‘ wichtig). Heutzutage wird die Frage gestellt, ob KI einen ähnlichen revolutionären Einfluss auf die Literatur haben kann.
  • Fiktion: Ein wichtiges Merkmal der Literatur ist die Fiktion. Fiktion ist weder Lüge noch Wahnsinn noch Phantasie, auch wenn sie damit einzelne Merkmale teilt. Tatsächlich spielt Literatur auch immer wieder mit diesen Grenzen. Der Status als Fiktion bedeutet, dass den Aussagen ein eigener Wahrheitsgehalt zukommt, der nicht derjenige die Realität ist, aber auch nicht nur phantasmatisch, es ist der Zustand des Als-ob. Das ermöglicht Literatur beispielsweise, Zukunftsszenarien in Gedankenexperimenten durchzuspielen und gewisse Funktionen zu erfüllen, die man ihr zuschreibt (Solidarität/Gemeinschaft erzeugen, aufrütteln, ausschließen etc.).
  • Verstand oder Gefühl: Es ist zentral für Kunst, und damit auch Literatur, ‚ästhetisch‘ zu sein und das heißt sich nicht nur von Konzepten und dem Verstand her zu entwickeln (wie die Philosophie) oder Gedankenexperimente mit Variablen zu entwickeln (wie etwa auch die Wissenschaft), sondern dabei auch Gefühle zu erzeugen. Eine der wichtigsten Theorien der Literaturgeschichte arbeitet eben mit der Erzeugung von Gefühlen und deren Reinigung (Katharsis). Man kann diesen Bereich der Rezeption nicht außer Acht lassen, er ist aber schwer zu messen, weil Kunst von allen anders wahrgenommen wird. Was man allerdings nicht mehr tun sollte, ist gewisse Gattungen mehr mit dem einen als dem anderen zu verbinden, etwa die Lyrik mit dem Gefühl und die Prosa mit dem Verstand. Man kann aber den Versuch unternehmen herauszufinden, wie Gefühle zu unterschiedlichen Zeiten von Texten erzeugt wurden.
  • Nur, weil es anders ist, ist es nicht schlechter, tatsächlich war es immer schon da: Es gibt eine sich im 19. Jahrhundert herausbildende Vorstellung von Literatur als dem ‚Guten, Wahren, Schönen‘, die bis heute nachwirkt und mimetisch-realistische Literatur adelt (also Literatur die so tut, als ob in ihr die Wirklichkeit abgebildet wird). Damit werden aber gewisse Arten zu schreiben abgewertet und als unliterarisch oder nicht-hochliterarisch ausgeschlossen. Dies hatte großen Einfluss auf die Kanonbildung. Allerdings waren diese Arten zu schreiben immer schon da, sowohl bereits im 18. Jahrhundert als sich die Literatur ausbildete als auch im 16. Jahrhundert, im Mittelalter oder der Antike. Hier haben Forschungen ‚moderne‘, ‚unliterarische‘ Verfahren aufgezeigt. Dies zeigt auch: Singuläre Aspekte zur Merkmalsbestimmung von Literatur heranzuziehen reicht meistens nicht aus, man braucht ein größeres Paket.
  • Keine Wertungen: Wichtig nochmals: Es geht nicht darum, zu bewerten, ob etwas gut oder schlecht ist, sondern welche Funktion damit erfüllt wird. Und dann kann man immer noch gucken, ob es diese gut erfüllt. Allerdings ist es im Grunde egal. Literatur ist das Phänomen und wir beschreiben und interpretieren es und haben nicht die Aufgabe, es zu verbessern oder zu bemäkeln, das machen Schriftsteller:innen, Lektor:innen oder Literaturkritiker:innen. Keine Physikerin würde es als ihre Aufgabe betrachten, die Welt zu verändern, das machen Ingenieurinnen. Oder anders: Der Text musste aus der Warte der Wissenschaftler immer so sein, wie er ist, weil er auch ganz anders hätte sein können, er ist gleichsam perfekt. (Die Untersuchung von Manuskripten kann aufzeigen, wo der Zufall gewaltet hat.)
  • Figur, nicht Person: In der Literatur geht es um Figuren, nicht um Personen. Sie haben keine Psyche und man kann ihnen diese nicht unterstellen. Die Texte versuchen dies vielmehr zu suggerieren oder auf vielfältige Art zu erzeugen. Man kann über eine literarische Figur nicht so sprechen wie über die Nebenfrau, den Nebenmann. Punkt.
  • Moderne: Es gibt eine gewaltige Trennung, die sich in ganz Europa in allen Bereichen ab dem 17. Jahrhundert abzeichnet und im 18. durchschlägt, womit die Moderne beginnt. Sie betrifft die Vorstellung von Literatur ganz wesentlich (Bürgerliche Moderne). Es gibt zwei Verschärfungen dieser Tendenz, die erste beginnt Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts (Avantgarde/Klassische Moderne), die zweite nach dem Zweiten Weltkrieg (Postmoderne). Und man kann sich immer Fragen, ob gewisse Tendenzen bereits früher begonnen haben und wie sich die Gegenwartsliteratur dazu verhält.
  • Goethe/Kafka: Es gibt zwei große Exponenten der deutschen Literatur, die zu Paradigmen von sogenannten ‚Aufschreibesystemen‘ wurden und die einem helfen, sich in der Literaturgeschichte zurechtzufinden und Texte zu verstehen und einzuordnen. Das sind Goethe und Kafka. Goethe gilt als maßgeblich für die Zeit um 1800 und Autor:innen versuchten sich von ihm abzugrenzen oder ihn zu imitieren. Kafka hat eine ähnliche Rolle für die Zeit um 1900 inne, im Gegensatz zu Goethe war er aber wenig bekannt. Er kann aber in vielerlei Hinsicht als moderner Prosaist par excellence gelten und damit als Lakmustest für Texte, die zur gleicher Zeit geschrieben wurden. Wenn ein Text weder zu dem einen noch dem anderen passt, ist er entweder postmodern oder frühneuzeitlich oder weiblich oder nicht-europäisch.
  • Kommunikationsmodelle: Helfen bei der Betrachtung von Sprache können verschiedene Kommunikationsmodelle, vor allem das von Jakobson ist hilfreich, wenn auch etwas kompliziert. Er sagt, dass eine Aussage immer hinsichtlich von sechs Aspekten betrachtet werden kann (referentiell, emotiv, appellativ, metasprachlich, phatisch, poetisch). Man kann sich also fragen, wo der Schwerpunkt liegt und welche Aspekte womöglich besonders betont werden. Damit gehen auch wieder literarische Verfahren und literaturgeschichtliche Einordnungen einher (etwa Betonung der phatischen oder metasprachlichen Funktion = Moderne).
  • Innovation durch Adaption und Inkorporation: Eine große Innovationsquelle von Literatur bestand immer darin, eigentlich fremde ‚volkstümliche‘ Arten zu sprechen oder zu erzählen zu inkorporieren. Dies begann nicht erst mit der Einbeziehung der Popkultur um 1968 und später um 1990, sondern bereits vorher, etwa im Naturalismus mit dem Dialekt, dem Realismus mit dem Unterhaltungsroman, der Romantik mit dem Märchen und Volkslied, dem Sturm und Drang mit der Umgangssprache und man kann sogar sagen, dass die deutsche Literatur ja erst dadurch entstand, dass man sich vom Latein löste und die ‚Bauernsprache‘ Deutsch für das Schreiben heranzog. Und weil Deutsch erst vergleichsweise spät in die Literatur Einzug erhielt, hat die deutsche Literatur besondere Entwicklungsschritte durchgemacht, indem man andere Nationen versucht hat zu kopieren: In der Aufklärung die französische Klassik, im Sturm und Drang Shakespeare, in der Klassik die griechische Tragödie, im Realismus und Naturalismus den französischen und skandinavischen Realismus, in der Klassischen Moderne die russische Avantgarde, in der Postmoderne die amerikanische und französische Literatur der Nachkriegszeit.
  • Epigonalität im 19.Jh.: In der Literatur (wie auch in der klassischen Musik) gibt es das Problem des Übervaters Goethe (analog: Beethoven). Alle, die nach ihm kommen, haben das Problem, ihn gleichzeitig als Benchmark zu sehen und sich an ihm zu orientieren, aber ihn wiederum überschreiten zu wollen (Kunst = Imitation + Modifikation). Dies führt dazu, dass viele Autor:innen Dinge einfach ausprobieren, um sich abzugrenzen und weil sie noch nicht wissen, wo sie hinwollen. Einige dieser dann angewendeten Verfahren werden dann erst in der Moderne stilprägend, aber sie werden im 19. Jh. nicht methodisch angewandt. Deshalb muss man auch nicht unbedingt (kann aber) diese Akteure als geheime Modernisten feiern (Mörike, Keller, Raabe, Fontane). Aber natürlich gibt es auch Personen mit sehr eigener Form, denen diese Tradition mehr oder weniger egal zu sein scheint: Büchner, Droste-Hülshoff, Heine, Börne, Stifter. Interessant dabei ist, dass diese Figuren zumeist aus Randbezirken der Literatur kommen, dem Judentum (Heine, Börne), der Weiblichkeit (Droste-Hülshoff), dem Frühsozialismus (Büchner). Und dazu kommt: Was ist eigentlich das 19. Jh.? Zwischen Goethes Tod (1832) und dem Naturalismus (1890) liegen auch nur 58 Jahre, also nur knapp mehr als die Hälfte des Jahrhunderts.
  • Kontaktzonen: Texte entstehen nicht im Kopf eines Genies, das diese dann in die Welt wirft, sondern sind Produkte von Kontakten verschiedener Art, das können menschliche sein, literarische, wissenschaftliche etc. Insofern reagieren Texte immer auf ein Problem oder füllen zumindest eine Leerstelle, die sich im Kontakt auftut.
  • Auswendiglernen: Wie in allen Wissenschaften, muss man auch in der NdL auswendig lernen. Das betrifft vor allem die Terminologie der Rhetorik, aber auch Begriff der Literaturtheorie und der Narratologie, der Literatur- und Gattungsgeschichte.
  • Rhetorik: Es gibt vier Arten, wie man Sprache (Dinge) bearbeiten kann: Ergänzung (Addition), Verkürzung (Subtraktion), Umstellung (Permutation), Ersetzung (Transformation). Die ersten drei Aspekte betreffen die rhetorischen Figuren, der letzte die Tropen. Eine Sonderform der Addition ist die Wiederholung (Iteration). In der Rhetorik gibt es noch die Sonderform der Gedankenfigur, die umstritten ist und von der einige sagen, dass sie sich komplett in anderen Figuren und Tropen erschöpft und andere nicht.
  • Metrum: So ist es auch in der Lyrik. Durch die Wiederholung bildet sich ein Metrum heraus und damit Strophenformen, deren Abweichungen aber gerade entscheidend sind. Diese können in verschiedenem Verhältnis zueinanderstehen: (Metrum = Rhythmus) = Inhalt (Harmonie); (Metrum = Rhythmus) ≠ Inhalt (Ironie); (Metrum ≠ Rhythmus) = Inhalt (Friktion); (Metrum ≠ Rhythmus) ≠ Inhalt (kontingente Zuschreibung von Bedeutung).
  • Erzählen: Die Schulunterscheidung auktorialer/allwissender Erzähler, Er-Erzähler und Ich-Erzähler ist (natürlich) viel zu simpel. Es gab verschiedene Aktualisierungsmodelle, von denen die bekanntesten diejenigen von Franz Stanzl und Gerard Genette sind. Stanzl wird vorgeworfen, dass er zu einfach, Genette, dass er zu kompliziert sei. Es ist deshalb wichtig, sich nicht auf das eine Modell zu kaprizieren (auch wenn man diese natürlich nicht einfach vermischen sollte), sondern vor allem zu verstehen, was alles in den Blick gerät beim Erzählen und wieso es sinnvoll ist, darauf zu achten. Wichtig ist dabei, das Verhältnis von Aspekten zu beachten, wie etwa der von Stimme und Wahrnehmung (bzw. Fokalisierung): Wieso spricht eine Figur, die nur eine sehr geringe Wahrnehmung hat? Wieso bekommen wird nur die beschränkte Perspektive von außen auf die Figur geliefert? Wieso scheint es sinnvoll, einen Erzähler einzubinden, der alles weiß im Vergleich zu den dargestellten Figuren und wie werden diese bewertet? Ebenso: Wie ist das Tempo der Erzählung, wann wird beschleunigt, wann verlangsamt, wann angehalten und wieso? Ebenfalls: Wie ist die Erzählstimme gegendert, falls sie es ist? Der Vorteil von Genette gegenüber Stanzl liegt darin, diese Differenzen teilweise etwas besser fassen zu können; der Vorteil von Stanzl liegt darin, die Übergänge zwischen Erzählhaltungen erfassen zu können (weil er das organische Kreismodell hat), denn im Laufe einer Erzählung kann es durchaus zu Änderungen kommen und sich eine Vielzahl von Haltungen zeigen und höchstens eine als die häufigste etablieren.
  • Reiche Schriftsteller: Vom Schreiben zu leben war schon immer prekär, nur die wenigsten Schriftsteller:innen können davon leben. Selbst bekannte Gegenwartsschriftstellerinnen haben noch einen anderen Job nebenher, etwa an der Uni oder in den Medien. Und so war es schon immer. In der Antike waren es Patrizier, die Ämter innehatten und nebenher schrieben und Sklaven für sich arbeiten ließen oder es waren bekannte Künstler, die von Mäzenen unterstützt wurden. Im Mittelalter gab es Auftragsarbeiten vom Hof oder man lebte in kirchlichen Einrichtungen. Und in der Neuzeit brauchte man reiche Familien und Bildung. Deshalb sind unsere bekannten Dichter vor allem weiße Männer. Und diese hatten alle Geld und kamen teilweise aus Adelsfamilien (von Arnim, Brentano, von Kleist). Goethes Vater war etwa sehr wohlhabend und Goethe hatte auch noch einen Beruf neben dem Schreiben. Schiller etwa schrieb anfangs als Arzt und für das Theater, als er damit brach, ließ er sich teilweise von seinen Geliebten aushalten und zerstörte seine Gesundheit durchs Überarbeiten. Wirkliche ‚Aufsteiger‘ gibt es wenige: Moritz, Lenz, Hebbel – und natürlich die Frauen: Günderode, Aston, Karsch.
  • Kanonfrage 1: Und damit hängt auch implizit eine Kanonfrage zusammen, die gerade heutzutage immer heftiger diskutiert wird. Die Art und Weise, wie wir Literatur bewerten und als hochwertig ausstellen, hat mit gewissen sozialen Voraussetzungen zu tun, die nicht für alle Personen immer gegeben waren, wie zum Beispiel Bildung. Wenn wir aber sagen, dass Literatur universal ist und verschiedene Formen annehmen kann, stellt sich die Frage, wie man gute von weniger guter Literatur unterscheidet. Dies ist nicht unbedingt nötig aus literaturwissenschaftlicher Sicht, weil das Ergebnis den Gegenstand heiligt, also was dabei rumkommt wichtiger ist als die Qualität des Ausgangsprodukts, aber die Frage ist ja, was man zum Lesen empfehlen sollte. Auf eine gewisse Weise ist es nämlich evident, dass einige Texte besser sind als andere, bei anderen ist es aber weniger eindeutig und kann eben auch mit etwas schiefen Vorstellungen von Literatur zu tun haben.
  • Kanonfrage 2: Um es noch einmal zusammenzufassen: Wenn man den Kanon erweitern will, wie es zum Beispiel diekanon.org versucht, kommt man in ein Problemfeld, das sich im Bezug auf Geschlecht noch einmal verschärft. Also: Es ist so, dass der Kanon sexistisch ist, weil auch mittelmäßige Autoren (etwa Gustav Freytag) guten Autorinnen (Marie von Ebner-Eschenbach) gegenüber bevorzugt wurden. Dies gilt es aufzubrechen, nur nach welchen Kriterien? Es können ja keine biographischen Kriterien sein, weil der Kanon sich eben an Textqualität orientiert, aber welche nimmt man dann? Man könnte den Kanon erweitern, wie es auch mit der Popliteratur geschah, wobei es hier zwei Punkte zu bedenken gilt: Popautoren haben sich erstens oft bewusst für Ihren Stil entschieden und für Neuaufnahmen in den Kanon müssen zweitens mittelfristig andere Texte weichen. Man braucht also neue ästhetische Kriterien und es stellt sich die Frage, ob die bisherigen Kriterien nicht bereits sexistisch waren, weil sie von Kenntnissen und Fertigkeiten ausgingen, die gewissen Personen nicht zukommen konnten wegen ihrer Ausbildung. Nun gab es immer die Strategie, auch ‚populären‘ Texten Qualitäten zuzuschreiben, die man sonst mit Hochliteratur verband, um sie so zu nobilitieren, aber reicht das aus oder ist es nicht doch notwendig, andere Kriterien aufzustellen, doch wären diese dann überhaupt noch mit der Idee eines Kanons in Einklang zu bringen. Auf den Punkt: Wenn das System Kanon Fehler hat, kann man es dann beheben oder muss man das System selbst aufgeben?
  • Werk und Textgrenzen: Was man aus dem Regal holt, sind Bücher, keine Werke. Werke sind das Produkt von Zuschreibungen, die immer wieder Gegenstand von Diskussionen sind (über Absichten, Abgeschlossenheit, Grenzen, Wertigkeit). Werke (und Bücher) bestehen aus Texten, die man analysiert. Eine interessante Frage ist die nach den Grenzen von Texten. Texte, die um einen Text herum sind (peri), nennt man Peritexte, Texte, die sich weiter davon entfernen und von ihm handeln Epitexte. Zusammen fasst man dies als Paratexte. Die Frage ist dabei immer, in welchem Verhältnis etwa Zusammenfassung, Titel oder Buchrücken zum Inhalt stehen und auch, von wem diese Texte jeweils stammen. Es gibt auch eine Paratextdiskussion nach innen, also inwiefern die Drucktype oder das Seitenlayout Interpretationsgegenstand ist (s. Medialität der Literatur). Dahinter steht dann auch wieder die Frage, ob der Text nur idealisiert ist und zum Ausdruck Medien braucht oder ob es keinen Text ohne Medien gibt. Zudem begegnet man hier auch wieder dem Literaturmarkt. Paratexte können eben auch besonders bewerbend sein und dies betrifft auch die mediale Verfassung. Die Anschläge pro Seite (Zeilenlänge und -zahl) haben Eindruck auf die Wahrnehmung. Ein Beispiel ist etwa Tyll von Daniel Kehlmann: Tatsächlich hat der Roman gar nicht so viele Zeichen, diese sind aber ausgiebig verteilt, womit der Eindruck erzeugt werden soll, man habe hier einen ‚Wälzer‘ vor sich, einen veritablen historischen Roman (Man muss sich das Buch als Suhrkampband vorstellen und schon ist es eher ein Erzählexperiment.).
  • Stufen des Arbeitens: Einen Text schreibt man mehrfach und oft muss man sich gegen Ende von Formulierungen, Gedanken oder Themen trennen, die einem lieb sind. Das Gute ist: Was man nicht verfasst, ist nicht aus der Welt und man kann es auf die ein oder andere Weise später wiederverwenden (etwa in der Besprechung des Textes). 
  • Übersicht: Visualisierungen helfen und man kann in der Literatur tatsächlich einiges visualisieren, das können Tabellen sein, Kurvenverläufe oder auch Skizzen. Eine hilfreiche, wenn natürlich auch sehr grobe, Tabelle für die Literaturgeschichte sähe so aus:
     vor 18. Jh.18./ 19. Jh.ab spätem 19. Jh.
    KunstbegriffRhetorikÄsthetik (Anti-Rhetorik)Rhetorizität
    VerstehenAllegorese/ HodegetikHermeneutikStrukturalismus/ Dekonstruktion
    Schrift & StimmeStimme vs. SchriftStimme in Schriftlebendiger Buchstabe
    InterpretationsakteureText-Lesender-AuslegenderText-LesenderText
    Bedeutungsspendertranszendentaler SignifikatAutorkein Ursprung, Bedeutung immer nachträglich
    BildlichkeitAllegorie 1 (verweist auf Schöpfungsgeschichte/ Plan)Symbol (verweist auf universelle Werte, die durch das Zeichen durchscheinen)Allegorie 2/ absolute Metapher/ Zeichen (verweist auf nichts außer einer kontingenten Zuschreibung von Bedeutung)
    Bild-BegriffBild ersetzt Begriff (Substitution)Bild übersteigt Begriff (im Überschuss drücken sich Subjektivität und Poesie aus)Bild verweist auf sich selbst, inszeniert Sprache (keine Repräsentation)
    Metaphernkonzeptuneigentlich, bringt Dinge/Vorstellungen zusammen, Verwendung in speziellen Situationendrückt das Poetische aus, regt Imagination an, Verwendung in speziellen Situationenoffen, aktivierend, wird immer verwendet, die ganze Sprache ist metaphorisch
    Autorschaftsmodellpoeta doctus/ poeta vates/ anonymer SchreiberGenieSchreiber (scripteur)
    soziale Autorschaftanonymer Schreiber/ Kopist/ WerkstattIndividuumIndividuum oder Kollektiv
    KreativitätsmodellRegelpoetikSubjektivitätIch-Destabilisierung und Primat der Rezeption
    FiktionalitätFiktion = LügeFiktion spielt alternative Szenarien durch und kann dadurch aufwecken, verbessernFiktion zeigt fiktiven Gehalt aller Begriffe, Wissenschaften und Schreibweisen
    GeschichtsverständnisWeltreiche, triadisches Modell, Eschatologienach vorne offene Geschichte, Fortschritt, EvolutionGeschichte der Unterbrechungen, netzwerkartigen Kopplungen, Zufälle
    Epocheneinteilungin Anlehnung an jeweiliges Geschichtsmodellmit Entwicklung des Kunstbegriffs Beginn der EinteilungAuflösung der Disziplinen, Kanones und Vervielfältigung der Epochen
    GattungsbegriffeNaturtypen (normativ-präskriptiv)Gattungen (historisch-deskriptiv)Intertextualität & Genre
    Medienars oratoria (Redebühne, Universität)Lese- und SchreibfähigkeitMedienexplosion
    Lesepraxisinstitutionell & lautleise (innerlich)unwichtig oder Teil einer Performance